Tai-Chi-Chuan
(oder chinesisches Schattenboxen) ist eine Bewegungskunst, die sich in
China vor dem
Hintergrund der taoistischen Weltanschauung vor langer Zeit entwickelt
hat. Der Ursprung ist dort
oft mythisch behaftet und wird von mehreren Schulen bzw. Stilen
für sich in Anspruch genommen. Allen
gemeinsam ist jedoch die Zielsetzung, durch langsame und entspannte
Bewegungen die Geschmeidigkeit
des Körpers zu verbessern, die Gelassenheit des Geistes zu
fördern und den Fluß der feinstofflichen Chi-Energie zu
pflegen. Dabei gibt es zwischen den Stilen und Schulen unterschiedliche
Schwerpunkte; einige stellen die
gesundheitsfördernden Wirkungen in den Vordergrund, andere betonen
die Verwandschaft zu den Kampfkünsten, wieder andere
legen das Hauptgewicht auf die meditativen Aspekte und Erfahrungen
(wobei alle diese natürlich in jedem Stil gepflegt
und benutzt werden, lediglich das Hauptaugenmerk liegt auf jeweils
anderen Aspekten).
Im von mir erlernten und vermittelten LEE-STIL liegt der Schwerpunkt im meditativen Bereich, der Erfahrung und
Pflege der Chi-Energie und den sich daraus ergebenden Erkenntnissen. Unter anderem dient die sog. kleine Form (ein
festgelegter Bewegungsablauf, der in China auch als energy-form bekannt ist) mit ihrem ständigen Wechsel von Yin-
und Yang-Bewegungen diesem Ziel, die sich ständig ablösenden und fortsetzenden Wandlungen der Natur erfahrbar und
erlebbar zu machen. Im fortgeschrittenen Stadium geht es unter anderem darum, diese vordergründig gegensätzlichen Pole
(Yin und Yang) zusammenzuführen - zum Beispiel durch das Erleben der (ebenfalls scheinbar widersprüchlichen) Pole Ruhe
und Bewegung, die im Tai-Chi zu Ruhen in der Bewegung werden. Dazu dienen neben der Form
auch
weitere Übungen, wie freie Bewegungen, Tao-Yin-Übungen (auch
als Chi Gong bekannt), taoistische Yogaübungen (Kai Men)
sowie verschiedene Partnerübungen.
Ich lernte seit 1985 Tai-Chi-Chuan (Lee-Stil) in der "Schule für Altchinesische Bewegungskunst, Atmung und Meditation"von Rolf Weber in Frankfurt/Main. Neben der kleinen und der großen Form dieses Stils sowie Partnerübungen und verschiedenen Meditations- und taoistischen Yogaübungen habe ich Tai-Chi-Stock und Kung-Fu (Feng Shou) erlernt. Von 1991 bis 1993 erhielt ich eine Ausbildung zum Tai-Chi-Lehrer sowie eine Weiterbildung zum Kung-Fu-Trainer. Seitdem unterrichtete bzw. unterrichte in den verschiedensten Einrichtungen: